Der Garten im Winter

Empfindliche Pflanzen schützen: Wenn die Temperaturen sinken ist es höchste Zeit, den Garten fit für den Winter zu machen. Gefährlich ist für viele Pflanzen eine längere Zeit mit sehr niedrigen Temperaturen aber ohne schützende Schneedecke, sogenannte „Kahlfröste“. Immergrüne Stauden und Gehölze beginnen bei Sonneneinstrahlung über die Blätter Wasser zu verdunsten – aus dem noch gefrorenen Boden kann aber kein weiteres Wasser aufgenommen werden. Die Pflanzen vertrocknen.

Doch welche Pflanzen benötigen eigentlich Schutz vor der Kälte und wie sieht der aus? Hier einige Tipps:

Mediterrane Pflanzen
Besonders mediterrane Pflanzen wie Oliven, Zitronen, Oleander, Bougainvillien und Dipladenien sind empfindlich gegenüber Minusgraden und sollten bereits jetzt einen Platz zum Überwintern bekommen. Dieser sollte frostfrei, aber möglichst auch nicht über 12 Grad warm sein. Ein beheizter Wohnraum kommt also nicht in Frage, eher ein helles Treppenhaus, ein Schuppen oder die Garage. Heizungsluft schadet den Pflanzen eher und begünstigt das Vermehren von Schädlingen wie Blattläusen oder Spinnmilben.
Gießen nicht vergessen! Allerdings benötigen die Pflanzen außerhalb der Wachstumsphase nur wenig Wasser, auch Düngen ist in dieser Zeit nicht nötig. Zu dunkle oder fensterlose Standorte können durch spezielle Pflanzenlichter erhellt werden. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht zu dicht stehen und der Raum gut belüftet ist.
Generell gilt, dass man die Zeit des Einwinterns möglichst kurz halten sollte. Das bedeutet, dass die Pflanzen erst dann hereingeholt werden, wenn die ersten Nachtfröste zu erwarten sind.

Winterharte Pflanzen
Auch winterharte Pflanzen, die draußen im Kübel überwintern sollen, wie Rosen oder Hortensien, brauchen einen Schutz gegen andauernde Minustemperaturen. Das Umwickeln des Topfes mit Schafswolle, Bastmatten oder Tannengrün verhindert das Durchfrieren des Wurzelballens. Bei Terracotta-Gefäßen muss gewährleistet sein, dass Wasser abfließen kann, um ein Zerbersten zu verhindern.
Damit wintergrüne Pflanzen wie Rhododendron, Ilex oder Buchs nicht zu viel Wasser über die Blätter verdunsten, kann man sie mit hellem Vlies einhüllen; keinesfalls luftundurchlässige Folien verwenden!

Empfindliche Stauden
Der Großteil der Stauden ist unserem Klima gut angepasst. Ihre oberirdischen Triebe „ziehen ein“, wie man sagt; die Knospen für den Neuaustrieb im Frühjahr liegen geschützt im Boden. In sehr rauem Klima empfiehlt es sich trotzdem, die Stauden mit einer Schicht Laub oder mit Reisig abzudecken. Damit vermeidet man auch, dass die ersten Triebe im Frühjahr Schaden nehmen, sollte der Frost zurückkommen. Anders verhält es sich bei den wintergrünen Stauden wie Christrose, Heuchera, Fetthenne oder Hauswurz. Hier genügt eine Laubabdeckung zwischen den Pflanzen, da sie sonst faulen können.
Das empfindliche Pampasgras stammt ursprünglich aus Südamerika und mag vor allem die Winternässe im empfindlichen Inneren nicht. Um dem entgegenzuwirken, bindet man die Horste schopfartig zusammen, zusätzlich kann man sie mit Reisig schützen. So kann das Regenwasser an der Außenseite ablaufen.

Rosen
Auch Rosen sollten rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Alte und kranke Triebe werden vorher zurückgeschnitten und die Pflanze im Ganzen um zirka ein Drittel eingekürzt. Hierbei muss man nicht so vorsichtig sein wie beim Frühjahrsschnitt, denn es geht lediglich darum, durch Entfernen alter Blätter und Zweige Pflanzenkrankheiten den Nährboden zu entziehen.
Der wichtigste Winterschutz bei Rosen ist aber das Anhäufeln der Zweigbasis mit der Veredlungsstelle, idealerweise mit einem Gemisch aus Mutterboden und Kompost. Die herausragenden Triebe werden zusätzlich mit Tannenzweigen abgedeckt, diese nadeln nicht so schnell wie Fichtenzweige. Werden Rosen neu gesetzt, kann man die Pflanze der Einfachheit halber etwas tiefer setzen, so ist die Veredlungsstelle von vornherein geschützt.
Bei Stammrosen liegt die Veredlungsstelle am Kronenansatz. Spezielle Pflanzenschutzsäcke, aber auch ein helles Vlies oder Jutegewebe umhüllen die gesamte Krone. Zur Sicherheit kann man die Veredlung mit einem zusätzlichen Jutestreifen schützen. Durch starke Temperaturschwankungen können Risse in der Rinde entstehen, welche ein Einfallstor für Pilze darstellen. Daher ist es sinnvoll, den kompletten Stamm mit Schilf, Stroh oder speziellen Matten zu umwickeln.